Im Jahr 2010 begannen im Auftrag der Landgesellschaft MV im Rahmen eines laufenden Bodenordnungsverfahrens die Planungen zur Renaturierung des „Roggendorfer Moores“ im Landkreis Nordwestmecklenburg im Biosphärenreservat Schaalsee.
Das seinerzeit bei der PfaU GmbH von mir erarbeitete Konzept zur Renaturierung des Moores wurde dann mit Beginn des Jahres 2014 baulich umgesetzt. Die umfangreichen Baumaßnahmen (siehe Abb. 1) wurden im November 2014 abgeschlossen.
Die mittleren Wasserstände lagen im Jahr der Umsetzung der Renaturierungsmaßnahme fast 100 cm unter den mittleren Geländehöhen im Moorzentrum und 40 cm unter den mittleren Geländehöhen am Rand des Moores (siehe Abb. 2). In dem durchschnittlich mit Niederschlag versorgten Jahr 2015 stiegen die Wasserstände um etwa 20 cm an und lagen somit auf dem seit 2010 registrierten höchsten Niveau der Wasserstände vor der Renaturierung. In dem mäßig mit Niederschlag versorgten Jahr 2016 (90% der mittl. Jahresniederschlagssumme) blieben die Wasserstände auf dem Niveau des Vorjahres. In dem nassen Jahr 2017 (130% der mittl. Jahresniederschlagssumme) stiegen die Wasserstände um weitere 20 cm an und lagen im Mittel höher als die mittleren Geländehöhen am Rand des Moores (siehe Abb. 2). Im Januar 2018 wurden die Maximalwasserstände bzw. Zielwasserstände erreicht bzw. überschritten. Auch im März 2018 lagen die Wasserstände noch auf diesem Niveau. Es konnte dabei erstmals das gesamte System der Zu- und Abläufe in bzw. aus dem Moor in seiner Funktion überprüft werden. Erfreulicherweise erfüllten nahezu alle Bauwerke die gewünschten Effekte, wodurch sich in großen Teilen des Moores die Zielwasserstände einstellten (siehe nachfolgende Fotogalerie). Die Standorte der Fotos sind in Abb. 1 ersichtlich.
Es bleibt also spannend zu beobachten, wie sich das Moor in den kommenden Jahren entwickelt!
Abb. 1: Übersicht zu den Renaturierungsmaßnahmen aus 2014 und Fotostandorte Mrz. 2018
Abb. 2: Wasserstandsentwicklung seit 2010
Foto 1: Hauptzulauf von Wasser für das Roggendorfer Moor von Ganzow
Foto 2: überstauter Birkenbruch im Südosten des Roggendorfer Moores
Foto 3: zentraler Zulaufgraben voll eingestaut
Foto 4: überstautes Erlenbruch im Nordosten des Roggendorfer Moores
Foto 5: überstauter Bruchwald im Bereich des „Moorweges“ (Zielwasserstand)
Foto 6: voll eingestaute „Alte Beek“, die das Roggendorfer Moor zuvor tief entwässerte
Foto 7: flach überstaute ausgetorfte Hochmoorflächen im Bereich des Zentrums